Beinverkürzungen
Rückenbeschwerden sind Ihr täglicher Begleiter?
Verspannte Rückenmuskulatur und somit im Laufe des Tages zunehmende Beschwerden machen Ihnen
zu schaffen? Sie haben schon alles mögliche versucht, jedoch ohne langfristigen Erfolg? Häufig sind
es die einfachen Lösungen, welche einen durchschlagenden Erfolg erziehen, die jedoch lange Zeit nicht
beachtet werden, weil sie eben so banal sind. So auch die Beinverkürzungen. Wurde dies
bei Ihnen schon überprüft?
Kleine Ursache große Wirkung.
Wenn Sie häufig unter Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich leiden, hauptsächlich dann, wenn sie längere
Zeit statischen Belastungen, also stehen oder sitzen, ausgesetzt sind, ist es auf alle Fälle ein Versuch Wert
dies zu überprüfen. Dies können Sie bei Ihrem Arzt oder bei uns vornehmen lassen.
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Was heißt hier Beinverkürzung?
Man muss hier zwischen zwei Arten der Beinverkürzung unterscheiden: Der funktionellen und
tatsächlichen Beinverkürzung.
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Die funktionelle Beinverkürzung resultiert aus unterschiedlich ausgeprägten
Fehlstellungen: Entweder im Fuß oder im Bein, auch die Stellung des Oberschenkelhalses spielt
hierbei eine Rolle. Auch Muskelverspannungen können zu funktionellen Beinverkürzungen führen. Konkret
heißt das: Stellen Sie sich vor, Sie haben links einen Unterschenkel der kerzengerade ist und Ihr
rechter Unterschenkel weist eine ausgeprägte O-Beinstellung auf. Dies hat zur Folge, das, die Länge der
Beine zwar gleich lang ist (wenn man am Knochen entlang misst) aber aufgrund des „Umweges“, den Ihr rechter
Unterschenkel macht, kommt es zu einer funktionellen Verkürzung.
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Die tatsächliche Beinverkürzung beruht aufgrund unterschiedlich langer Unter- und/oder
Oberschenkelknochen. Dies kann zum einen auf Wachstumsstörungen beruhen oder aber dadurch, dass das
rechte Bein einige Wochen früher das Wachstum eingestellt hat als das linke. Dies führt zu Beinverkürzungen,
welche sich im Bereich von 0,5cm bis 1,5cm bewegen.
Warum tut mir der Rücken weh, wenn mein Bein zu kurz ist?
Ganz einfach: Ein zu kurzes Bein hat zur Folge, dass Ihr Becken schief steht, also nicht waagerecht ist.
Deshalb wird bei Beinverkürzungen auch häufig von einem Beckenschiefstand gesprochen. Ihre Lendenwirbelsäule
steigt aber im rechten Winkel von Ihrem Becken auf. Damit sie jetzt nicht schief dastehen, macht Ihre Wirbelsäule
eine S-Verbiegung (Skoliose). Diese Skoliose übt nicht nur eine Keilwirkung auf Ihre Bandscheiben aus, sondern die
Rückenmuskulatur versucht diese Skoliose zu korrigieren. Meist erfolglos. Die Beschwerden, welche Sie im Laufe des
Tages verspüren, sind in aller Regel harmlos, aber um so lästiger. Es handelt sich zumeist um Verspannungen der
Rückenmuskulatur. Dies über lange Jahre erduldet oder mit Schmerzmittel verdrängt führt irgendwann zu Muskelverkürzungen
und Verhärtungen und infolge essen zu einer Beeinträchtigung der Bandscheiben und Wirbelkörper.
Ohne Verkürzungsausgleich
Mit Teilkorrektur
Wenn ich Sport treibe habe ich trotz hoher Belastung keine Beschwerden. Wie kann das sein?
Wenn Sie in Bewegung sind, wird die Muskulatur nicht einseitig belastet und es kommt nicht zu Verspannungen,
weil sie ständig wechselseitig belastet wird. Erst wenn Sie längere Zeit stehen oder sitzen, tritt das Problem auf.
Außerdem kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Bei Sportarten, welche Sie auf Naturböden ausüben, wie zum Beispiel
beim Waldlauf oder beim Wandern haben Sie ohnehin nie ebenen Boden unter den Füßen. Sie stehen einmal mit dem rechten
Fuß 3cm tiefer, wie mit dem Linken und beim nächsten Schritt umgekehrt. Und trotz dieser „Fehlstellungen“ werden Sie
keine Beschwerden verspüren, weil sie ständig wechseln und somit eine einseitige Belastung vermieden wird. Außerdem
kommt noch hinzu das Sie beim Laufen sowieso immer nur mit einem Fuß Bodenkontakt haben und somit Ihr Verkürzungsausgleich
am Schuh gar nicht zum Tragen kommt. Dies ist auch der Grund, weshalb wir bei Sportschuhen Verkürzungsausgleiche nur
vereinzelt anbringen.
Ab welcher Höhe soll eine Beinverkürzung ausgeglichen werden?
Zuerst überprüfen wir, ob es sich um eine funktionelle oder eine tatsächliche Beinverkürzung
handelt. Denn diese müssen unterschiedlich versorgt werden.
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Bei einer funktionellen Beinverkürzung muss die einseitige Fehlstellung beseitigt werden. Dies
kann aufgrund von klassischen Einlagen oder aufgrund von propriozeptiven Einlagen vorgenommen werden. Wir haben
hier mit der propriozeptiven Einlage die besten Ergebnisse erzielt.
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Handelt es sich um eine tatsächliche Beinverkürzung, so kann dies durch einen Keil im Schuh
oder besser außen am Schuh ausgeführt werden.
Über die Höhe, ab wann man eine Beinverkürzung ausgleichen sollte, gehen die Meinungen auseinander. Von jedem
Millimeter bis unter 1,5cm nie, ist alles vertreten. Wenn mit einem Verkürzungsausgleich von 0,4cm Ihre jahrelangen
Rückenbeschwerden beseitigt werden können, braucht Sie diese Diskussion nicht zu interessieren.
Aber das sieht doch jeder!
Ja, ja die Eitelkeit. Wer schön sein will, muss eben leiden. Aber was glauben Sie, ist auffälliger: Wenn sie mit
leidendem Gesicht und leicht hinkend in der Fußgängerzone unterwegs sind oder wenn einer Ihrer Schuhe 1cm höher ist,
wie ihr Gegenstück. Ach ja und noch etwas: Wie viele Leute haben Sie schon beim Stadtbummel mit einem erhöhten
Schuh gesehen?
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Wann passt ein Schuh?
Warum Sie an schmerzenden Füßen selbst schuld sind
Schmerzende Füße, Hühneraugen, Hornhaut, Hallux valgus und Hallux rigidus. Wenn Sie mit einem dieser Quälgeister
konfrontiert sind, sollten Sie jetzt weiterlesen. Sollte dies nicht auf sie zutreffen, dürfen Sie trotzdem weiterlesen.
Bestimmt erfahren Sie ja das ein oder andere Interessante. Diese Beschwerden, welche Sie unter Umständen seit Jahren als
schicksalhaft gegeben hingenommen haben, haben eine Ursache, die es gilt abzustellen. Häufige Ursache sind schlicht
und ergreifend zu kleine Schuhe.
Wozu Schuhgrößen gut sind.
Nun ist es ja mit Schuhgrößenangaben so eine Sache. Was bei dem einen Schuhhersteller Größe 39 ist, kann bei einem
anderen Größe 41 sein oder umgekehrt. Aus diesem Grund kann die Schuhgröße nur eine Hilfe für den Schuhverkäufer sein,
in welche Ecke des Regals er greifen muss. Denn ein Meter ist ein Meter, aber Schuhgröße 41 ist nicht 41.
Dies hat zur Folge, dass Sie Schuhe immer probieren müssen; und nicht nur eine Größe, die man schon immer trägt,
sondern mehrere.
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Wann passt ein Schuh eigentlich?
Ein Schuh (Halbschuh) erhält seinen Sitz am Fuß, indem er hinten im Bereich der Ferse anliegt (also beim Laufen nicht schlupft)
und vorne seinen Halt durch die Schnürung erhält. Die Führung des Schuhes sollte nur Einfluss haben, soweit wie der Schaft bei
dem übernächsten Bild aufgeschnitten ist. Der Zehenbereich sollte auf keinen Fall vom Schuh eingeengt werden. Weder im unbelasteten
Zustand, also beim Sitzen, noch im Stand und auch nicht während der Abrollphase.
Deshalb muss Ihr Schuh länger sein als Ihr Fuß
Sind Sie sich bewusst, dass Ihr Fuß zwischen einem fast unbelasteten Zustand und wenn Sie einen Schritt machen, sich um ca. 2 cm
verlängert. Dieses Foto zeigt den Fuß einer Sportlerin mit ca. 50 kg Körpergewicht in den drei angesprochenen Belastungsphasen.
Die daraus resultierenden Trittspuren wurden zur besseren Darstellung übereinander gelegt. Es ergaben sich 2 cm Differenz. 2 cm
sind übrigens 3 Schuhgrößen. Sollten Sie schwerer sein oder sogar übergewichtig und keinen Sport treiben, so dass Ihr Sehnen-Band-Apparat
nicht so trainiert ist, könnte es sich um noch mehr als 2 cm handeln. Das müssen sie beim Schuhkauf berücksichtigen, denn die Zehen
sollten nicht vom Schuh eingeengt werden. Diese Patientin trägt einen Laufschuh mit einer Innenschuhlänge von 25,3 cm was einer
Schuhgröße von 38 entspricht. Vom Hersteller ist dieser Schuh mit Größe 40 ausgezeichnet.
Die Auftrittsphase
Lassen Sie mich Ihnen nun die Situation des Fußes im Laufschuh zeigen, welche während der drei Phasen stattfindet, und zwar
beginnend mit der Auftrittsphase. Zur Simulation des Bergablaufens habe ich einen Keil untergelegt, denn auch beim Bergablaufen
sollte der Schuh passen. Folgende Situation stellt sich dar: Dadurch, dass der Fuß bzw. das Bein in der Auftrittphase nach
hinten geneigt ist, stützt sich die Achillessehne am Schuhabschluss ab. Dies hat zur Folge, dass die Ferse im Schuh nach vorne
rutscht und somit die volle Schuhlänge nicht mehr zur Verfügung hat. Durch das Nachvornerutschen des Fußes im Schuh kommen
die Zehen in den vom Schuh spitzer zulaufenden Teil, was einen weiteren Platzverlust nach sich zieht. In diesem Fall ist sehr
schön zu sehen, dass die kleine Zehe über den Schuh hinausragt.
Die Standphase
Die Situation in der Standphase entspricht in etwa der Auftrittsphase mit minimaler Verschiebung des Fußes in Richtung Schuhspitze.
Die Abrollphase
Von den fünf Zehen haben nur noch die zweite und dritte Zehe Platz im Schuh. Die erste und vierte Zehe ragen über den
Schuhrand hinaus, dies lässt auf leichte Druckstellen schließen. Die kleine Zehe würde ganz erheblich eingeengt werden, was
sich auch bei genauem Betrachten durch eine leichte Verhornung abzeichnet. Die Schuhinnenlänge von 25,3 cm steht einer
Fußlänge im unbelasteten Zustand von 21,8 cm und in der Abrollphase einer Fußlänge von 23,8 cm gegenüber. Unberücksichtigt
ist hierbei noch, dass die Bilder im Stand gemacht wurden. Das heißt, dass sich die Situation im Schuh während des Gehens,
wo es zu einer Auftrittserschütterung des 1,5-2fachen kommt, und beim Laufen das 2-3 Fache des Körpergewichtes beträgt,
noch deutlich verschlechtert. Wenn Sie jetzt feststellen, dass der Großteil Ihrer Schuhe zu klein ist, dann sollten Sie
sich beim Schuhkauf langsam an die passenden Schuhe herantasten. Für Sie waren Ihre bisherigen zu kleinen Schuhe subjektiv
passend und infolgedessen werden die größeren passenden Schuhe nun für Sie subjektiv zu groß sein. Aus diesem Grund sollten
sie Schritt für Schritt Ihre Schuhe größer oder passender kaufen.
Auf was soll ich beim Schuhkauf achten?
Beim Schuhkauf sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Haben Sie einen Schuh gefunden, in dem Sie sich wohlfühlen und
der Ihnen gefällt, sehen sie nach, ob er eine wechselbare Einlegesohle hat. Die meisten Laufschuhe haben sie. Nehmen Sie
diese heraus, stellen Sie Ihren Fuß darauf (Sie sollten dazu stehen).Nun sollte noch mindestens die Breite Ihres Zeigefingers
vorne auf der Einlegesohle Platz haben. Hat der ausgewählte Schuh keine auswechselbare Einlegesohle, so überprüfen Sie den
Platz Ihrer Zehen während der drei Phasen und achten Sie darauf, dass Sie hauptsächlich in der Abrollphase genügend Platz
an den Zehen haben, so dass diese nicht gestaucht werden.
Heben Sie sich jedoch ein altes Paar Schuhe auf und schlüpfen Sie dann nach Jahren einmal in dieses Paar Schuhe hinein,
es wird Ihnen unerklärlich sein, wie Sie so etwas tragen konnten. Sollten Sie sich beim Kauf von Schuhen unsicher sein, wir
beraten Sie gerne.
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